Wie die AfD Migration fördert

Das klimapolitische Himmelfahrtskommando der AfD verschlimmert den Migrationsdruck in kühle Regionen wie Deutschland

Alexander Hauk / alexander-hauk.de  / pixelio.de
Alexander Hauk / alexander-hauk.de / pixelio.de

Ich erinnere mich noch daran, wie ich vor 20 Jahren in Vorträgen behauptet habe, dass die Menschen in den armen Ländern kein Geld haben, um ihre Deiche zu erhöhen oder sich sonst wie vor der globalen Erwärmung zu schützen, ganz im Gegensatz zu uns. Daraus ergebe sich eine ein Klimafluchtbewegung.


Die Europäer reagierten damals wie heute auf die Flüchtlingsbewegung, indem sie Europa zur Festung ausbauen. Frontex, eine Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache, die mitunter sehr zweifelhaft agiert, ist Jahr für Jahr gewachsen. Ebenso wie die Flüchtlingsströme nach Europa und all das ist jetzt erst der Anfang.


Wenn das Klima sich erst mal auf 2 und später 2,5° erwärmt hat - was noch optimistisch ist, denn das würde nur gelingen, wenn alle Versprechungen eingehalten werden, - dann wird der Menschenstrom in Richtung kühle Regionen und fruchtbare Böden ein unvorstellbares Ausmaß annehmen. Gut beschreibt das auch Gaia Vince in ihrem Buch „Das nomadische Jahrhundert.“


Die AfD möchte nicht nur verhindern, dass Ausländer nach Deutschland ziehen, sondern auch dafür sorgen, dass Menschen mit Migrationshintergrund deportiert werden. Remigration nennen das die Spitzen der AfD. Auch solche, die sich hier eingelebt haben, gut Deutsch sprechen und einen Job haben, sollen raus.


Und die AfD möchte am liebsten sofort sämtliche Klimaschutzmaßnahmen stoppen, nach dem Vorbild von Donald Trump; und natürlich, wie man auf dem Parteitag der Nationalisten vernehmen konnte, alle Windkraftanlagen niederreißen. Wenn es wirklich so käme und Deutschland vor den Augen der Welt, Anstrengungen beim Klimaschutz einstellt, fahren vermutlich auch andere Nationen ihr Engagement zurück. Dann werden wir vielleicht bei 3° oder noch mehr landen.


Bei der AfD gewinnt man den Eindruck, wenn Migranten erstmal zu Tausenden außer Landes geschafft würden, dann ging es uns besser. Aber geht es uns eigentlich schlecht, nur weil das Wachstum schwächelt? Es gibt so viel Jobs wie seit Jahrzehnten nicht mehr, geringe Arbeitslosigkeit, der Niedriglohnsektor schrumpft deutlich. Nach meinem Eindruck wir die Lage – passend zur Wahl – viel schlechter geredet als sie ist. Die ZEIT beschreibt, wo Deutschland vorne ist.


Wie auch immer, weite Teile der AfD bestreiten, dass es überhaupt eine von Menschen verursachte Klimaerwärmung gibt. Diese Form der Realitätsverweigerung kommt beim AfD-Wähler gut an. Botschaft: Alles bleibt wie es ist, Du musst Dich nicht verändern.


Indem die AfD das Klimaproblem klein redet, machen Sie die Migration zum Megaproblem. Denn je mehr die Erhitzung voranschreitet, desto mehr Menschen müssen ihrem Schicksal entkommen und machen sich auf den Weg in andere Länder – auch nach Deutschland.


So gesehen, müsste sich die AfD besonders für den Klimaschutz engagieren.