Widerwerbung

Mich nervt die Angeberei mit Marken. Besonders auffällig ist das bei Kleidung. Ein blödes T-Shirt kostet gleich 50 Euro mehr, nur weil es von Boss ist oder Tommy Hilfiger. Fürst Metternich mag ja ein guter Sekt sein, aber ich schätze mal, fünf Euro pro Flasche bezahlt man alleine für die Marke bzw. für die Werbung die dahinter steckt.


Ist ja alles bekannt, aber die Leute machen trotzdem mit. Ich auch, lass mich beeindrucken. Denke, die muss ja ganz schön viel Kohle haben. Manchmal denke ich auch, der scheint es ja nötig zu haben.


Ich habe mich selbst auch schon öfter dabei erwischt, dass ich mit Produkten beeindrucken möchte. Natürlich will man sich das nicht eingestehen, aber wenn man ehrlich zu sich selbst ist....


Bei meinem Notebook jedenfalls, habe ich schon vor zehn Jahren den Apfel abgeklebt. Das ist eigentlich eine nette Anti Konsum Strategie. Ich bin doch keine Litfaßsäule für Konzerne. Gerade habe ich bei der Winterjacke das Label überklebt.


Was ich auch bewerkenswert finde, dass die Tageszeitung auf den Fotos im Sportteil, die Werbung auf den Trikots von Fußballspielern verpixelt. Wow! So etwas kann sich vermutlich nur die taz leisten, die auf Anzeigen von Konzernen nicht angewiesen ist.

Die deutsche Industrie investiert über 34 Milliarden Euro in Werbung. Damit wir Dinge kaufen, die wir eigentlich gar nicht brauchen. Damit wir schuften, um zu schoppen. Und damit wir viel mehr Geld für tolle Marken ausgeben als für faire Produktionsbedingungen.

Eine Litfaßsäule in Wien, Foto: Jebulon, de.wikipedia.org
Eine Litfaßsäule in Wien, Foto: Jebulon, de.wikipedia.org