Heute nehme ich einen »Bericht« der heute-show zum Anlass für meinen Blogeintrag.
In den letzten Wochen diskutierte die Öffentlichkeit über Einfamilienhäuser. Gibt es noch genügend Platz für diese Wohnform? Vielerorts ist Bauland knapp und die Wohnungsnot groß. Da scheint es angemessen, auf den verfügbaren Flächen möglichst viele Wohnungen zu errichten.
Viel dramatischer als der Verlust an Grünflächen, ist der Energiebedarf für Bau und Nutzung von Häusern. Es ist kaum vorstellbar, dass die Klimagase im Sektor Wohnen sich verringern, wenn Deutschland Jahr für Jahr mindestens 250 000 Wohnungen errichtet.
Es war noch in meinen ersten Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wuppertal Institut. Damals sagte mir mein Chef Peter Henicke, seinerzeit Präsdident des Wuppertal Instituts: »Sanierung geht vor Neubau! Die meiste Energie steckt im Gebäude selbst. Wenn Neubau, dann so effizient und naturverträglich wie möglich«.
Das liegt nun schon über 20 Jahre zurück. Geändert hat sich nicht viel. Bauherren, Planerinnen und Architektinnen scheinen sich wenig dafür zu interessieren, dass man für die Herstellung von Zement extrem viel Energie benötigt.
Kein Wunder. Der Gesetzgeber macht zwar viele Vorgaben für den Energieverbrauch von Neubauten, aber quasi keine für die verwendeten Ressourcen.
Abriss und Neubau ist Standard. Warum? Als Erklärung heißt es meist: »Sanierung rechnet sich nicht, die ist so teuer, da kann man besser gleich neu bauen.« Heißt: Zement und Bauschutt sind zu billig. Würde man da etwas an der Preisschraube drehen, kämen die Architekten zu anderen Ergebnissen.
Anders gesagt: Das System muss sich ändern, damit Architekten umdenken.