Industrielle Qualhaltung sei nunmal unvermeidlich behaupten Lobbyisten. Der Kunde will billiges Fleisch. Ist das wirklich so?
Tatsache ist, dass nur 2-3 Prozent der Bürgerinnen und Bürger Biofleisch kaufen. Das heißt aber nicht, dass sie sich damit bewusst für Tierquälerei entscheiden.
Zudem zeigen jährliche Umfragen, dass eine breite Mehrheit - über 90 Prozent - bereit wäre, deutlich mehr Geld für gutes Fleisch zu zahlen. Ein Kotelett ist geradezu unmoralisch billig. Den Menschen ist wohl bewusst, dass das nicht richtig sein kann.
Real ist die Grillparty von Jahr zur Jahr günstiger geworden. Im Jahr 1970 musste ein durchschnittlicher Arbeitnehmer noch 96 Minuten für ein Kilogramm Schweinekotelett arbeiten. Gut 40 Jahre später waren es noch 23 Minuten.
Wenn man bedenkt, dass sich der materielle Wohlstand der Deutschen seit 1970 vervierfacht hat, scheinen durchaus Reserven für einen sanften Preisanstieg. vorhanden zu sein.
Die Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner legt ja soviel Wert auf Umfragen und Volksmeinung. Wäre es da nicht angebracht, sie würde mal die Umfragen zur Zahlungsbereitschaft ernst nehmen.
Vielleicht geschieht das ja noch.