CarSharing: Was motiviert?

Ich habe mir viele Gedanken zu den wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen und Chancen der gegenwärtige Krise gemacht. Doch inzwischen finde ich Nachrichten richtig erholsam, die mal nichts damit zu tun haben.


Strukturen ändern Routinen, lautet das Credo der Ökoroutine. Ganz konkret wird das beispielsweise bei den Anwohner-Parkgebühren.


Manchmal habe ich das Gefühl, wesentlich liberaler zu sein als viele FDP Mitglieder. Ich fände es gut, wenn man es den Städten überließe, die Gebühren fürs Parken vor der Haustür festzulegen.


Das hat sich wohl auch das Land Berlin gedacht. Berlin hat im Bundesrat dafür geworben, den Deckel für Anwohnerparken von bisher maximal 30,70 Euro pro Jahr auf bis zu 240 Euro anheben zu lassen. Minister Scheuer bezeichnete die Anhebung der Obergrenze als »überzogen«. Der Antrag scheiterte.


Das bedeutet, für private Autos gilt weiterhin: Das Parken auf öffentlichen Flächen gibt es praktisch für lau! Wie in diesem Blog bereits ausgeführt, zahlen die Anwohnerinnen in vielen Städten Europas locker zehn bis 20 mal soviel. In Amsterdam zum Beispiel über 500 Euro. Wenn Parken in unseren Städten 300 Euro pro Jahr kosten würde und CarSharing-Parken hingegen nichts, das wäre mal ein schöner Anreiz für den Wechsel.


Ist der Vorschlag aus Berlin wirklich überzogen?