In der Ökoroutine behaupte ich, auf Basis eine UN-Studie, dass Unternehmen durchaus offen sind für höhere Standards (S. 38f.). Regelmäßig bestätigen mir Unternehmer das Befragungsergebnis der UN-Studie. Und da passt dieser Titel in der Süddeutschen Zeitung: »Firmen fordern Kontrolle. Deutsche Unternehmen sollen per Gesetz gezwungen werden, bei der Produktion soziale Standards einzuhalten.« Über 40 Unternehmen haben sich demnach per öffentlicher Erklärung für ein Lieferkettengesetz ausgesprochen.
Die Unternehmen sollen auch für die verschiedenen Vorstufen ihrer Produktion oder des Einkaufs Verantwortung übernehmen. »Das geht aber nicht!«, antworten dann zum Beispiel Textilkonzerne da
reflexhaft. Hm, aber in anderen Branchen geht das sehr wohl. Bis in den letzten Winkel ferner Länder kontrollieren Unternehmen die Qualität von Vorprodukten und sei es bloß eine Schraube.
Einige Länder haben schon Regeln geschaffen oder auf den Weg gebracht, Belgien für existenzsichernde Löhne im Kakaosektor, die Niederlande gegen Kinderarbeit, Großbritannien gegen moderne
Sklaverei. Das reicht noch nicht und ein Gesetz für Deutschland kann nur ein erster, wenn auch wichtiger, Schritt sein. Notwendig ist eine Regelung durch die Europäische Kommission – für
alle Branchen.
Und Politiker sollten akzeptieren, dass verbindliche Vorgaben keine Einschränkung für Unternehmen sein müssen, wenn sie EU-weit gelten. Seid ruhig etwas mutiger!