Fliegende Konsumenten

Foto: Peter Smola_pixelio.de
Foto: Peter Smola_pixelio.de

»Paternalismus kommt nicht gut an beim Wähler«, hieß es neulich in der Süddeutschen Zeitung. Das klinge nach Hausarrest und Diktatur. »Die Menschen müssen lernen, zwischen ihren Bedürfnissen und Wünschen zu unterscheiden – und wir müssen uns im Neinsagen üben, wenn wir das Klima schützen wollen.«

 

Da ist er wieder, der moralische Appell. Die Hoffnung auf strategischen Konsum, den verantwortungsvollen Bürger. Und auch etwas Politikfrust: »Es bringt nichts zu warten, bis Politiker die Vielfliegerei erschweren.«  Ich bin auch manchmal frustriert. Über die Mutlosigkeit der Politik. Und ja, wir sollten nicht treu-doof waren.

 

Hier meine Mail an die SZ-Autorin Catherine Hoffman:

 

Liebe Frau Hoffmann,

 

der Schlusssatz ihres heutigen Kommentars »es ist eine Illusion der Wohlstandstouristen, dass eine Erholung am anderen Ende der Welt möglich ist, ohne genau diese Welt zu zerstören« ist brillant.

 

Gleichwohl sind sich in der Forschung inzwischen die meisten Wissenschaftler darin einig, dass sich durch moralische Appelle noch weniger bewirken lässt als durch zögerliche Politik. Paternalismus kommt nicht gut an, hat aber die Energiewende erst möglich gemacht.

Auch Straßenverkehrsregeln und Gesetzliche Krankenversicherung werden nicht als Drangsalierung wahrgenommen.

 

Das Konzept der Ökoroutine plädiert für Standards und Limits. Und dafür, dass engagierte Bürger Druck machen. Das kann funktionieren. Denn selbst Menschen, die 2x jährlich fliegen, begrüßen ein Limit für Starts und Landungen. Um das durchzusetzen, müsste die Politik einfach nichts tun.

Beste Grüße

Limits für STarts und Landungen: