Nach meinem Vortrag in Magdeburg hat mir ein Zuhörer wunderbar den Zusammenhang von Verhalten und Verhältnissen erklärt:
»Ich kann mich richtig verhalten, also mit dem Bus fahren oder aufs Rad steigen. Doch wenn ich mir wünsche, dass die Radwege besser werden und die Busse häufiger fahren, muss ich die Verhältnisse
ändern. Ich muss mich also einmischen, in die politische Diskussion gehen.«
Das beschreibt exakt das Wechselspiel zwischen umweltpolitischem Engagement und umweltbewusstem Verhalten. Nicht das Verkehrsministerium ist Treiber der Mobilitätswende. Vielmehr sind es die
unzähligen lokalen Initiativen und gut organisierten Verbände, die den Wandel einfordern. Ganz vorne dran ist gerade die Deutsche Umwelthilfe. Sie macht Druck, mit ihren Klagen. Diese wiederum
fußen auf einem durch politische Beschlüsse definierten Grenzwert, um nicht zu sagen Standard.
Das Umweltgift Glyphosat war noch vor drei Jahren in der Öffentlichkeit völlig unbekannt. Heute weiß jeder, worum es geht. Frankreich hat es verboten und Deutschland steht kurz davor. Möglich
wurde das nur, weil Hundertausende sagen »Wir haben es satt!«.