Klimatalk: MedienMachtMeinung

11. Oktober 2017: Frau Maischberger möchte über Wetter und Klima diskutieren. Sie fragt: Nehmen die Wetterextreme tatsächlich zu? Sind sie eine Folge des Klimawandels? Hat die Politik trotz aufwändiger Klimaabkommen versagt? Muss der Staat bei unserem Konsum radikaler eingreifen, beispielsweise SUVs und Flugreisen mit drastischen Steuererhöhungen belegen? Eingeladen sind Jörg Kachelmann, Dorothee Bär (CSU), Bärbel Höhn (Grüne), Hans Joachim Schellnhuber und Alex Reichmuth.


Letzterer, Journalist und Klimaskeptiker, warnt vorm Pariser Klimaabkommen: »Die Umsetzung hätte katastrophale Folgen für die Menschheit. Hunger und der Zusammenbruch der Energieversorgung wären die Konsequenz.« Reichmuth ist ein Verschwörungstheoretiker.  In der Sendung  vergleicht er den Internationalen Klimarat mit den Zeugen Jehovas und verdrängt die Fakten. So etwas ist normal.


Aber ist es angemessen, dass der öffentlich Rechtliche Sender ARD solche Leute einlädt? Der Wettfrosch Kachelmann redet über Stürme und sagt selbst, Experte für Klima sei der Herr Professor Schellnhuber. Hat ernsthaft jemand erwartet, dass der Klimaskeptiker die Debatte mit substantiellen Argumenten bereichert? Wohl eher wollte man etwas mehr »Würze« in die Debatte bringen. Dabei sind die Konflikte über politische Maßnahmen schon groß genug.


Bärbel Höhn weist darauf hin, dass die Kritiker sich ja gerne in den wissenschaftlichen Diskussionsprozess einbringen könnten. Aber genau das vermieden diese. Stattdessen werden Verschwörungstheoretiker in populäre Talkshows eingeladen, um dort ihre wirrten Thesen darzustellen. Das ist keine objektive Berichterstattung, sondern Zeitverschwendung. Kostbare Zeit, die man für die Diskussion über Lösungskonzepte bräuchte.