Ökoroutine als Innovationstreiber

Die Chefs der Automobilindustrie verkünden zwar permanent Innovationen, aber die Bereitschaft zum Wandel ist dürftig. Die ersten Diesel mit besonders niedrigem Rußausstoß kamen aus Frankreich. Der Hybrid-Prius aus Japan, der Tesla aus den USA und das selbstfahrende Auto von Google. Feinstaub, Stickoxide, Lärm: Manager verdrängen und leugnen die Probleme. Die deutschen Autobauer verhalten sich wie ein Schreibmaschinenhersteller Ende der 1980er Jahre, der dem Aufkommen von Computern mit einer Verbesserung seiner Maschine begegnen will.

 

Die Blaue Plakette für Städte wäre ein Innovationsmotor. Besser noch, wenn klar wäre, dass ab dem Jahr 2023 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge in den Innenstädten akzeptiert würden. In Oslo ist das bereits ab 2019 der Fall. Dann käme die Nachfrage von ganz allein in Fahrt. Solche strukturellen Änderungen verändern Routinen. Und sie sind billig zu haben, im Gegensatz zu den Milliardensubvention für den Kauf von Elektroautos, die offenbar nicht vermocht haben, das Entscheidungsverhalten beim Autohändler zu ändern